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Regulus Black
# played by Rica # Unantastbare 28 # Seher des Dunklen Lords, Leiter der Seelenfänger
Regulus Black ist als persönlicher Seher des Dunklen Lords häufig an dessen Seite zu sehen. Als Außenstehender kann man vermutlich schwerlich wissen, was genau das Aufgabengebiet des Blackerben umfasst - gut für die Feinde des Tyrannen wird es wohl eher nicht sein. Der 20-jährige spielte einst als Sucher für seine Hausmannschaft, scheint sich dieser Tage aber wenig für die von der Regierung ausgerichteten Spiele zu erwärmen.
04.05.2025, 07:55
#1

Natürlich ist es im Fire möglich queere Charaktere zu bespielen, oder das Thema LGBTQ+ per se zu thematisieren. Wichtig ist uns ein Zugang zum Thema, der das Schicksal dieser Menschen weder romantisiert, noch verharmlost. 1981 war ein Wendejahr für die queere Community Großbritanniens - nicht zum Positiven. Achte beim Schreiben daher unbedingt auf die nachfolgenden Details, die wir bereits in eine kompakte Form gegossen haben. Solltest du selbst einen queeren Charakter bespielen ist es wichtig den Umgang mit seiner Sexualität im Steckbrief zu thematisieren.

In diesem Thema sind die wichtigsten Punkte für unser Ingame zusammengefasst. Wenn Fragen auftauchen, kann es jederzeit auch zu einer Erweiterung dieser Zusammenfassung kommen.

Zauberer- und Muggelwelt
  • Muggelstämmige Charaktere und auch viele Halbblüter leben im Fire so nah an der Muggelwelt, dass die realhistorischen Fakten 1:1 übernommen werden können. Du darfst dich daher sehr gern weiter in das Thema einlesen und diese in deine Szenen einflechten. Achte dabei natürlich immer auf das Datum! In den 70igern fand eine langsam einsetzende Akzeptanz statt, die jedoch im aktuellen Ingamezeitraum wieder ins Gegenteil abdriftet.
  • Reinblüter und von der Muggelwelt abgeschottete Halbblüter haben die langsame Akzeptanz der queeren Community nie übernommen. Queerness wird in diesen Kreisen daher verleugnet, unterdrückt, ist ein absolutes Tabuthema. Im Gegenzug kommt die neue Hasswelle der Muggelwelt allerdings auch kaum in diesen Kreisen an.
    Hintergrund: Gerade bei den Reinblütern spielt Liebe in Beziehung ohnehin eine untergeordnete Rolle. Dies darf gern mit der Heiratspolitik adeliger Häuser verglichen werden, in dem Ehepartner sich vor der Eheschließung oft kaum oder gar nicht kannten - sofern sie nicht in der gleichen Umgebung aufgewachsen sind. Das Weiterführen von Stammbäumen und das Festigen von Familienbündnissen ist den meisten Familien weitaus wichtiger als Rücksicht auf Gefühle.

Gesetzlicher Rahmen
  • Seit dem Sexual Offences Act von 1967, der am 27. Juli dieses Jahres in Kraft trat, sind homosexuelle Handlungen zwischen zwei Männern über 21 Jahren in England und Wales - sofern im privaten Rahmen - nicht mehr illegal.
  • Schottland folgte mit dem Criminal Justice Act erst am 13. November 1980. Seit dem 01. Februar 1981 sind nun auch hier private homosexuelle Handlungen zwischen Männern über 21 Jahren nicht mehr illegal.
  • Nordirland wird Homosexualität erst 1982 entkriminalisieren
  • Irland wird sogar erst 1993 diesen Schritt gehen
  • Die irische Insel ist für homosexuelle Menschen daher besonders gefährlich, aber auch im restlichen Großbritannien ist Legalität nicht mit Akzeptanz gleichzusetzen. Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit werden häufig als Einladung zur Gewalt angesehen.
  • Wer genau liest wird feststellen, dass bei Gesetzen nirgendwo von Lesben die Rede ist (oder von anderen Ausprägungen der queeren Szene). Die gesellschaftliche Wahrnehmung bezog sich zu unserer Spielzeit vor allem auf homosexuelle Männer, während homosexuelle Frauen ein blinder Fleck für die Gesetzgebung waren. Lesben hatten jedoch keinerlei Schutz vor Diskriminierung am Arbeitsplatz oder bei der Wohnungssuche und konnten – anders als heterosexuelle Paare – im Familien- und Sorgerechtsrecht massiv benachteiligt werden.

Der Ort Huddersfield gelangte im Jahr 1981 zu (trauriger) Berühmtheit. Die dortige Polizeistelle verfolgte nach einem Wechsel der Leitung die queere Szene der Stadt. Das ging so weit, dass homosexuelle Männer wegen Kleinigkeiten verhaftet wurden und ihnen ihre Adressbücher abgenommen wurden - um weitere Mitglieder der Szene auszuforschen. Die Polizei besuchte diese Männer am Arbeitsplatz und outete sie vor Familie und Kollegen. Im Juli 1981 wurde der Pride March aus diesem Grund in Huddersfield abgehalten - die konkrete Situation dort zeigt aber nur eine Spitze des Eisbergs des Lebensalltags queerer Menschen dieser Zeit.

Wichtige Entwicklungen rund um den Ingamezeitraum
  • In den USA wird am 05. Juni 1981 das erste Mal das Wort AIDS im Morbidity and Mortality Weekly Report genannt: "In the period October 1980-May 1981, 5 young men, all active homosexuals, were treated for biopsy-confirmed Pneumocystis carinii pneumonia at 3 different hospitals in Los Angeles, California. Two of the patients died."
  • Am 29. Oktober 1981 stirbt in Großbritannien der erste Mensch an HIV: Die Krankheit wird zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht erkannt und als Pneumocystis-Pneumonie in die Krankenakte eingetragen.
  • Mit dem Beginn der HIV-Infektionen in Großbritannien schlägt das gesellschaftliche Bild um: Die Menschen haben solche Furcht vor AIDS und die Krankheit wird so stark mit homosexuellen Männern in Verbindung gebracht, dass man von ihnen teilweise nicht einmal bekocht werden möchte - aus Angst sich zu infizieren.

Die Charaktere in unserem Forum wissen nichts über HIV. Obwohl der erste zurückverfolgbare Tod eines Mannes aufgrund der Infektion erst im Oktober stattfindet, kann von mehreren bereits damals Infizierten ausgegangen werden. Im Rahmen der Festlegung, dass Muggelkrankheiten meistens nicht auf magisch begabte Personen übergreifen, schließen wir an dieser Stelle das Bespielen von HIV-Infektionen für Charaktere aus. Es gibt 1981 keinerlei Medikamentation für Betroffene. AIDS ist ein Todesurteil, mehr als das, es ist eine Krankheit, die Betroffene aus der Gesellschaft auschließt.

Nennenswerte Vereinigungen
  • Das London Icebreakers war eine 24-Stunden-Telefonnothilfe für homosexuelle Personen, das ab 1973 existierte. Außerdem organisierte es jeden Freitag eine Disco im The Hemingford Arms Pub, London.
  • Das London Lesbian and Gay Switchboard war eine weitere LGBT-Telefonhilfe, die seit 1974 existierte und Beratung und Information für diese Zielgruppe anbot.
  • Das Lesbian and Gay Christian Movement, gegründet 1976, vernetzte und unterstützte queere Christen. Die Bewegung setzte sich für einen Wandel innerhalb der Kirche ein.
  • Gay Youth Movement (GYM) war eine 1980 gegründete Freiwilligenorganisation, die junge LGBT-Menschen bis 26 Jahre vernetzte und Beratung anbot. Ab Juni 1981 veröffentlichte sie gemeinsam mit dem Joint Council for Gay Teenagers eine Zeitschrift mit dem Namen Gay Youth. Sie beinhaltete Neuigkeiten zu queeren Jugendgruppen und nationale Events. Später kam die Zeitschrift kam in Verruf, da sie Pädophilie unterstützte.
  • Der Joint Council for Gay Teenagers wurde 1978 von zwei Jugendarbeitern gegründet und vernetzte queere Jugendgruppen, vor allem aus London und Liverpool. Außerdem veröffentlichte man zwei wichtige Schriften 'I know what I am' (1980) und 'Breaking the Silence' (1981), die Jugendlichen in der herausfordernden Situation der Selbsterkenntnis helfen sollten.

Natürlich ist dies keine abgeschlossene Liste, doch sie soll dir einen ersten Anlaufpunkt geben, wenn es um das Bespielen eines eigenen queeren Charakters geht. Innerhalb des Forums gibt es eine weitere fiktive Organisation, die versteckten Regenbögen - mehr Informationen dazu gibt es im Fraktionenbereich.

Herausforderungen im Ingame
  • Die Wohnungssuche - und auch das Behalten derselben, wenn man vielleicht geoutet wurde, gestaltet sich für queere Charaktere schwierig.
  • Auch der Job ist bei einem Outing gefährdet, wenn man nicht gerade unglaubliches Glück mit der Chefetage hat.
  • Ausgrenzung aus Familie und (ehemaligem) Freundeskreis gehört zu den Dingen, die viele queere Personen besonders hart treffen.
  • Nicht selten wird auch physische Gewalt gegen queere Menschen angewendet - die Gesellschaft ist insgesamt zwar bereits aufgeschlossener geworden, aber großteils noch immer Queerfeindlich eingestellt.

Zwischenmenschliche Festlegungen
Wir verbieten es nicht, vollkommen tolerante Charaktere zu erstellen, die selbst nicht Teil der queeren Szene sind. Angehalten sind aber alle dazu, sich Gedanken darüber zu machen, wieso der eigene Charakter in gewissen Punkten so tolerant ist, wie er bespielt wird. Gesamtgesellschaftlich gesehen stellen sie aber ausdrücklich eine Ausnahme dar. Wir bespielen besondere Charaktere in einem intoleranten Setting. Die Denkweise der Spieler:innen spiegelt dieses gesellschaftliche Bild nicht wider. Homophobie (und alle verwandten Abwertungen anderer Menschen) sind 1981 eher die Norm als die Ausnahme, egal ob nun bewusst und ins Extreme ausgelebt, oder über das Aufwachsen in dieser Gesellschaft internalisiert. Nicht einmal betroffene Charaktere selbst sind davon ausgenommen - das Unverständnis über das eigene Empfinden und auch Selbsthass für die Abnormität der eigenen Gefühle werden von der Gesellschaft doch immer wieder bestätigt.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2025, 15:36 von Regulus Black.)





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