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Antworten zu Thema: Astraia Potter
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Geschrieben von Astraia Potter - 16.07.2025, 10:56
Astraia Euphemia Potter wurde am 23. April 1960 in Godric’s Hollow geboren  als jüngstes von drei Schwestern und von Anfang an das sanfte Herz der Familie. Während Althea schon früh wusste, wie man Räume mit Präsenz füllt, und Artemis mit ihrem scharfen Verstand Grenzen testete, war Astraia anders. Zart, verträumt, ein Mädchen mit großen Augen, die immer ein bisschen zu lange in die Ferne blickten. Ihre Mutter sagte oft, sie habe das Sternenlicht in sich  wunderschön, aber zu empfindlich für diese Welt. Von Anfang an war da James. Ihr Cousin, aber eigentlich mehr wie ein Bruder. Die Potters lebten schräg gegenüber in Godric’s Hollow, und es gab kaum einen Tag, an dem die beiden nicht zusammen waren. Es war ihr Vater Achlys, der eines Sommerabends mit einem schiefen Lächeln die Idee der Seilbahn hatte. Er spannte eine magisch verstärkte Schnur von Astraias Fenster direkt zu James’ Zimmer schräg gegenüber „damit ihr eure kleinen Magischengeheimnisse austauschen könnt“, hatte er lachend gesagt. Und genau das taten sie. Zettel, Süßigkeiten, kleine Spielfiguren  alles ratterte nachts über die Seilbahn, wenn die Erwachsenen längst glaubten, die Kinder würden schlafen. Wenn Astraia schlecht träumte, reichte ein Zettel mit einem einzigen Wort: „Wach?“ und James’ Antwort kam sofort: „Immer für dich.“ Doch nicht nur James prägte ihre Kindheit. Ihre Großmutter Dorea Potter, geborene Black, war eine imposante Frau  stolz, scharfzüngig und mit einem Faible für alte Reinblut-Traditionen. Sie sah in Astraia eine „zarte Pflanze“, wie sie es nannte, die gepflegt und beschützt werden musste, weil „diese Welt viel zu kalt ist für eine wie dich“. Gleichzeitig konnte Dorea streng sein, besonders wenn sie Astraias Träumereien für Schwäche hielt. Und dann war da ihre Mutter, Georgina Potter geb. Flint. Sie war stolz, ambitioniert, eine Schwarzmagierin, die in einer Welt von Macht und Regeln aufgewachsen war. Für Astraia war sie oft mehr Furcht als Wärme, eine Mutter, die große Erwartungen stellte und kaum Geduld für Fehler hatte. Es gab Momente, in denen Astraia glaubte, nie in ihre Welt zu passen  und doch war da diese seltene, leise Zuneigung in Georginas Blick, wenn sie dachte, niemand würde es bemerken. Ihr Vater Achlys hingegen war anders. Er war der ruhende Pol in diesem stolzen Haus, ein Mann, der lachte, wo andere schwiegen, der Geschichten erzählte und immer einen Zauber parat hatte, um seine Töchter zum Lachen zu bringen. Für Astraia war er der sicherste Ort auf Erden. Als er an Silvester 1976 mit seiner Mutter Dorea durch die Hand der Todesser starb, zerbrach etwas in ihr. Georgina überlebte, aber die Folter hatte ihren Geist zerschmettert. Fortan lag sie im St. Mungos, gefangen in Albträumen, die sie nie wieder losließen. Astraia, gerade einmal sechzehn Jahre alt, war plötzlich halbweise  und doch versuchte sie, ihrer Mutter Geschichten vorzulesen, als könne das zerrüttete Band zwischen ihnen noch einmal geknüpft werden. Hogwarts brachte neue Farben in Astraias Leben. Doch sie hatte es nie leicht. Ihre Einteilung nach Hufflepuff löste einen regelrechten Skandal im Hause Potter aus. Ein Heuler ihrer Mutter donnerte durch die große Halle  „Eine Potter in Hufflepuff? Was sollen die Leute denken?“ Astraia wollte weglaufen, doch James war da. Er schob ihr einen Schokofrosch zu und murmelte so leise, dass nur sie es hören konnte: „Ich find’s gut. Wenigstens hast du Herz.“ Die Jahre in Hogwarts heilten Wunden, aber sie hinterließen auch neue. Astraia fiel in ihrer ersten Besenflugstunde so schwer, dass sie wochenlang im St. Mungos lag  querschnittsgelähmt, unfähig sich zu bewegen. Artemis kam öfter , brachte Hausaufgaben. Althea brachte Bücher. Aber James? James kam immer und brachte Spaß. Er setzte sich ans Bett, erzählte von den Ländereien, dem Quidditchfeld, von Späßen mit seinen Freunden , nur um sie lachen zu sehen. „Wenn du wieder fliegen kannst“, versprach er, „machen wir ein Wettrennen. Und ich lass dich gewinnen.“ Doch Astraia setzte sich nie wieder auf ein Besen, sie hatte Angst vor dem fliegen und das war bis heute ihre größte Schwäche. Und dann waren da ihre Schwestern  ihr sicherer Hafen, besonders nach dem Verlust der Eltern. Althea hatte schon immer wie ein Fels in der Brandung gewirkt. Sie war diejenige, die mit ihnen als Kinder eine geheime Schrift entwickelte, damit sie ungestört kommunizieren konnten, ohne dass jemand ihre Zettel lesen konnte. Nach dem Tod der Eltern übernahm Althea die Mutterrolle  still, selbstverständlich und mit einer Stärke, die Astraia unendlich bewunderte. Sie war es auch, die früh begann, den beiden Jüngeren Okklumentik beizubringen. „Eure Gedanken müssen sicher sein“, hatte sie gesagt, „denn nicht jeder, der lächelt, ist ein Freund.“ Astraia wusste, dass sie diese Disziplin allein nie geschafft hätte. Sie war dankbar dafür, dass Althea Entscheidungen traf, die sie selbst nie hätte treffen können, und sie liebte ihre große Schwester über alles. Mit Artemis verband Astraia ein ganz anderes Band. Artemis war klug, scharfzüngig, nie zimperlich. Manchmal war ihre Art hart, aber es war diese Härte, die Astraia beschützte. Artemis war immer da, wenn sie sie brauchte ein Nordwind, der aufweckte, wo andere gestreichelt hätten. Und auch wenn sie sich nicht ständig umarmten oder Zärtlichkeiten austauschten, wusste Astraia: Ihre Schwester würde ohne zu zögern alles für sie tun. Der Krieg änderte alles. Althea übernahm den Tagespropheten und bog ihn nach außen hin in die Richtung des Regimes, um die Familie zu schützen. Aber Astraia? Sie wollte die Wahrheit nicht ganz loslassen. Und so reaktivierte sie die alte Seilbahn, inzwischen von Staub bedeckt und voller Kindheitserinnerungen, und nutzte sie, um James heimlich Informationen zuzuspielen. Namen von Verschwundenen. Orte, die nicht sicher waren. Entwürfe von Artikeln, die nie gedruckt werden durften. Alles, was sie noch retten konnte, alles, was ihr blieb, schickte sie ihm  so wie früher, nur dass es diesmal kein Spiel mehr war. Heute lebt Astraia zurückgezogen, in einem kleinen Haus, geschützt von mächtigen Zaubern, die Althea um sie gelegt hat. Für die Außenwelt ist sie die stille, elegante Hexe, die beim Tee mehr zuhört als spricht. Aber für die wenigen, die sie kennen, ist sie mehr: eine mutige Träumerin, deren Herz trotz allem nicht verhärtet ist. Und auch wenn die Seilbahn längst nicht mehr zwischen den Fenstern gespannt ist das Band zwischen ihr und James ist gebliebe
Geschrieben von Astraia Potter - 16.07.2025, 10:23
Hogwarts, Jahr 1976 – kurz nach Weihnachten
Ich hatte nichts geahnt. Nicht wirklich. Vielleicht ein Ziehen im Bauch, als Professor Sprout mich nach dem Frühstück zur Seite genommen hatte. Vielleicht das sanfte „Komm bitte kurz mit, mein Schatz“, das so gar nicht zu ihrem üblichen, geschäftigen Ton passte. Ich war noch halb in Gedanken, hatte mir gerade einen Fleck aus dem Umhang gerubbelt, als sie mich leise aus dem Gewusel in Richtung Gewächshausbüro lenkte. Sie sprach erst nicht. Fragte mich nicht einmal, wie es mir ging. Und das war seltsam – sie war sonst immer die Erste, die fragte. Stattdessen machte sie Tee. Rührte den Honig mit zitternder Hand ein. Und ich saß da, auf dem altmodischen Stuhl mit dem wackelnden Bein, die Hände im Schoß gefaltet, die Stimme irgendwo tief im Hals versteckt. „Astraia…“ begann sie schließlich, als sie mir die dampfende Tasse reichte, aber ich nahm sie nicht. Ich sah nur ihre Augen.
Und ich wusste es. Ich wusste es. Und doch…„Es ist etwas passiert.“ Ich nickte stumm. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte nur fühlen, wie mir heiß wurde, so heiß, dass mir kalt wurde. „Letzte Nacht gab es einen Angriff in Godric’s Hollow… dein Elternhaus war das Ziel.“
Ich hörte die Worte, aber ich verstand sie nicht. Noch nicht. Mein Gehirn war ein leerer Raum, in dem etwas gegen die Wände klopfte, aber nicht rein durfte. „Dein Vater, Achlys… und deine Großmutter Dorea… sie haben es nicht überlebt.“ Etwas in mir sackte ab. Nicht körperlich. Irgendwas in meinem Innersten riss einfach auf. Ein dumpfes Dröhnen breitete sich in meinem Kopf aus, als hätte jemand einen Befehl gegeben, den ich nicht hören wollte. „Deine Mutter lebt, aber… sie ist im St. Mungos. Ohne Bewusstsein.“ Ohne… Bewusstsein? Ich atmete flach. Blinzelte. Sagte nichts. Ich hatte sie gestern noch gehört. In meinem Kopf. Die Stimme meiner Mutter, wie sie an mir zweifelte. Wie sie mich maß. Wie sie nie zufrieden war. Jetzt war da Stille. Endgültige Stille. „Sie wurde… gefoltert.“ Das Wort fiel wie ein Stein in einen zu ruhigen See. Und da war es. Dieses Zerreißen. Ich riss die Hände aus dem Schoß, klammerte mich an die Armlehnen, als würden sie mich festhalten. „Nein“, hörte ich mich sagen. Ganz leise. Ganz ruhig. Wie jemand, der es erklären will. „Das geht nicht. Sie… Papa… er… hat doch Schutzzauber…“ Sprout sagte nichts. „Er hat mir geschrieben… sie wollten sehen, ob ich in Zaubertränke besser geworden bin…“ Ich schüttelte den Kopf. Ich spürte, wie mir schwindelig wurde. Dann kam es. Erst das Brennen hinter den Augen. Dann das erste Schluchzen. Dann alles auf einmal. Ich zog die Beine hoch, saß da wie ein zusammengefallenes Päckchen, während das Schluchzen in mir aufstieg, sich aus mir herausarbeitete wie etwas Lebendiges. Ich konnte nicht atmen. Nicht denken. Nur weinen. Laut. Hässlich. Und mit jedem Laut brannte das Bild meiner Familie deutlicher vor meinem inneren Auge.
Papa, der mir Bücher unter das Kopfkissen schob. Oma, die mir jedes Jahr einen Apfelkuchen buk, auch wenn sie behauptete, Backen sei Zeitverschwendung. Mama… Ich hatte ihr nie gesagt, dass ich sie liebe. Nicht einmal „danke“ gesagt für den neuen Umhang dieses Jahr. Nicht gesagt, dass ich mich verbessert hatte in Verwandlung. Ich. Habe. Es. Nicht. Gesagt. Professor Sprout versuchte, mir eine Hand auf den Rücken zu legen, aber ich zuckte zusammen. Nicht weil sie es war. Sondern weil alles in mir schrie. Ich war zu laut. Zu kaputt. Zu voll. „Was ist mit Althea?“ flüsterte ich irgendwann. Meine Stimme war kaum noch da. „Und Artemis?“ „Sie wurden informiert. Althea ist bereits im St. Mungos bei deiner Mutter.“ Ich nickte. Und gleichzeitig schüttelte ich den Kopf. Ich wusste nicht mehr, was richtig war. Ich wusste nur, dass ich da saß, in einem viel zu engen Büro, während mein altes Leben draußen in Flammen lag. Ich war sechzehn. Und ich war gerade kein Kind mehr.
Geschrieben von Astraia Potter - 10.07.2025, 17:45
Astraia starrte auf die Schlagzeile, als hätte jemand einen Fluch direkt auf ihr Herz gesprochen. „Magische Spiele“ sollen Entlastung bringen. Ihre Finger krallten sich so fest in den Rand der Zeitung, dass das Pergament knisterte. Der vertraute Geruch von Druckerschwärze, der sonst beruhigend auf sie wirkte, ließ ihr jetzt die Kehle eng werden. Stimmen aus der Redaktion drangen dumpf an sie heran das Murmeln von Kollegen, das Klappern einer Schreibmaschine  aber die Worte im Artikel ließen alles verschwimmen. „Prüfungen durch Magie uralt, gerecht und erprobt…“ „Gerecht?“ Das Wort kam als heiseres Flüstern von ihren Lippen. Tränen stiegen ihr in die Augen, brannten, aber sie blinzelte sie weg. Gerecht. Was wussten Orion und Walburga Black von Gerechtigkeit? Was wussten sie von Leere  dieser alles verschlingenden Stille, die bleibt, wenn man die halbe Familie an die Todesser verliert?
Ihr Vater hätte diesen Artikel zerrissen. Er hätte in der Redaktion aufgestanden, den Zauberstab erhoben und diese Farce als das benannt, was sie war: ein Spiel mit Menschenleben. Ihre Großmutter hätte das alles mit einem kalten, verächtlichen Lachen kommentiert. Aber sie… sie saß hier, die Zeitung in den Händen, unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ihre Brust hob und senkte sich viel zu schnell. Das Zittern begann in ihren Fingern, kroch langsam bis in die Schultern. Das durfte nicht passieren  nicht hier, nicht vor den anderen. Sie zwang sich zu atmen, doch die Worte verschwammen weiter. „Öffentlich abgehaltene Spiele… kulturelles Ereignis… ein greifbarer Mehrwert…“ Astraia biss die Zähne zusammen. Ein „Mehrwert“? Das hier war kein Fortschritt, keine Reform. Es war ein Spektakel für eine Gesellschaft, die ihren Verstand verloren hatte. Und ausgerechnet Walburga Black, mit ihrem stolzen Lächeln und den kühlen Augen, war jetzt die Oberste Spielmacherin. Astraia konnte sie sich vorstellen  stehend vor dem Zaubergamot, die Hände gefaltet, das Kinn erhoben wie eine Königin. Wut brodelte in ihr auf, heiß und scharf wie ein Messer. Sie wollte aufspringen, wollte schreien, den Artikel in Stücke reißen  doch ihre Muskeln gehorchten nicht. Ihr Körper war wie gelähmt von dieser Mischung aus Ohnmacht und Zorn. Das dürfen sie nicht… das dürfen sie nicht tun… Mit einem Ruck stand sie auf. Der Stuhl kratzte über den Boden, und einige Köpfe drehten sich in ihre Richtung. „Alles in Ordnung?“ fragte ein Kollege vorsichtig. „Ja“, brachte sie mühsam hervor, ein falsches Lächeln auf den Lippen. „Ich… brauche nur etwas frische Luft.“ Sie verließ die Redaktion, die Zeitung noch immer in der Hand, und erst draußen im Flur ließ sie die Fassade fallen. Ihre Knie gaben nach, und sie lehnte sich schwer gegen die kühle Steinwand. Die Tränen kamen schneller, als sie sie zurückhalten konnte. Sie presste die Hand gegen den Mund, um nicht laut zu schluchzen. Doch das Zittern ihres Körpers verriet sie. Was wird aus dieser Welt? Was wird aus Althea? Was wird aus Artemis… wenn sie uns auch noch in diese Spiele ziehen? Der Gedanke schnitt ihr die Luft ab. Sie zog die Beine an, die Zeitung rutschte aus ihrer Hand und landete achtlos auf dem Boden. Die Schlagzeile starrte ihr entgegen, verschwommen von den Tränen, die darauf tropften.
„Ein greifbarer Mehrwert“… Astraia schloss die Augen und wünschte sich, sie könnte all das ungeschehen machen. Doch in ihrem Inneren wusste sie: Das war erst der Anfang.

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