things we lost in the fire
and icarus laughed as he fell (*1943, Reinblut, Heiler, Werwolffrischling) - Druckversion

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and icarus laughed as he fell (*1943, Reinblut, Heiler, Werwolffrischling) - noah - 23.11.2025

your hands protect the flames from the wild winds around you

standing on the cliff face, highest fall you'll ever grace
it scares me half to death
look out to the future, but it tells you nothing
so take another breath



icarus is flying too close to the sun // and icarus's life, it has only just begun
this is how it feels to take a fall // icarus is flying towards an early grave

Sein Handgriff so fest wie sein Blick, das Lächeln eine kurze Höflichkeit, nicht minder gefasst. Er stellt sich mit sanfter, tiefer Stimme als Helios Meliflua vor und strahlt so eine geerdete Selbstsicherheit aus, so unanfechtbar, dass man fast das Blut und die Schmerzen vergessen könnte, in denen man vor ihm siecht. Sie atmen weiter und ich kümmere mich um den Rest. Es ist das letzte mal für eine Weile, dass sich Blick treffen; es gibt wichtigeres für ihn. Wenn er aufsieht, dann nur, um sich vom Zustand seiner Patienten zu überzeugen. Zwischenmenschliches war noch nie seine Stärke, Bedside Manners: Mangelhaft.
Doch so zielsicher wie er sich ans Werk macht, sich nicht am Blut an seinen Händen stört und dem beißenden Geruch von verletztem Fleisch, das Licht aus seinem Zauberstab durch Hautschichten zieht, das flickt, was zerrissen wurde, wie er nicht einen Moment in Stimme oder Hand zittert, ist es dennoch leicht, ihm glauben zu wollen, dass das Licht am Ende des Tunnels nur ein Albtraum ist, den er verscheucht. Beinahe leicht, durchzuhalten, weiter zu atmen. Um den Rest kümmert er sich.

Helios ist mit 38 Jahren mittlerweile einer der begabtesten Unfallheiler, die das St. Mungo aktuell zu bieten hat, regelmäßig auch als Medimagier im Einsatz. Es ist eine berauschende Macht, die er sich zueigen gemacht hat, in sterbendes Fleisch greifen, das Leben in geflickten Adern verankern zu können – und das merkt man ihm auch unschwer an: Helios strotzt vor Selbstüberzeugung, vor Ehrgeiz und Zuversicht. So anstrengend er mit seinem unterschwelligen Gottkomplex auch sein kann: Ganz unberechtigt ist seine Selbstsicherheit nicht, muss man zähneknirschend zugeben.
Ob seine Zuversicht mehr Schein oder Sein ist, bleibe hingegen dahingestellt. Er mag sich seinen guten Ruf beruflich hart erstritten und bisher ebenso hartnäckig gehalten haben – im Privatleben weht ein anderer Wind. Vielleicht pflegt er es deshalb so schlecht?

Als quasi Adoptivsohn der Meliflua-Sippe lasten von jungen Jahren an hohe Erwartungen auf seinen Schultern – höhere vielleicht als auf denen seiner in die Familie geborenen Geschwister – von dem Gerede ihres Umfeldes ganz zu schweigen. Es fühlt sich immer etwas an als müsste Helios doppelt so hart streiten, nur um auf Augenhöhe gesehen zu werden.
Dennoch wurde natürlich auch er standesgemäß verlobt, kaum volljährig, und folgte mit der wenig späteren Eheschließung brav dem ersten Schritt in die Familienplanung. Damit, nicht in die Hotellerie-Fußstapfen seiner Familie zu folgen, hat er sich schon Querschuss genug geleistet, dafür achtet er nun penibel auf den Rest. Seine Angetraute war gewandt und elegant, traditionell und geduldig, eine angemessene Wahl. Keine Liebe des Lebens und doch schon bald ein fester Teil des Seinen. Mit seiner Karriere und ihrem Pflichtbewusstsein hätten sie sich eine goldene Zukunft bauen können – damals.
Heute ist sie tot. Seine Frau. Die Zukunft. Die Familienplanung.
Wieder allein, zwischen Mitleid und Ignoranz, wieder übriggeblieben.

Das schlechte Gewissen sucht Helios immer noch heim: weil er ihr vermutlich nie der Ehemann und Kindesvater war, sein wollte, den sie verdient gehabt hätte. Das war für sie beide nicht fair gewesen – aber wer fragt danach schon? Immerhin erspart ihm der tragische Verlust das Bedrängnis, sich möglichst rasch erneut zu vergeben und ermöglicht ihm, sich ohne weitere Spagate in die Arbeit zu stürzen. Erfolgskarrieren wie die Seine verlangen ihre stillen Opfer.

Es ist genau dieser Ehrgeiz, dieses Engagement und Herzblut, das ihn schließlich auch ins Heilerteam der Magieprüfungsspiele geholt hat. Jemanden wie ihn, geschickt, anpassungsfähig, alles andere als zimperlich, den kann man dort gut gebrauchen. Es ist schließlich eine Ehre, so ein offizielles Projekt mit betreuen zu dürfen. Überleben müssen die Teilnehmenden selbst – für alles andere ist Helios mit seiner Zunft zuständig. 
Hin und her gerissen weiß er selbst nach der ersten Austragung noch immer nicht recht, was er davon halten soll: Unmenschlich war es schon, wie die Leute wie Vieh zum Schlachter auf die Vollmondwiese gejagt wurden – aber steht es ihm wirklich zu, ihnen diese Chance abzusprechen, sich als vollwertige Zaubergesellschaftsmitglieder zu beweisen?
Nicht, dass Helios' Meinung in politischen oder gesellschaftlichen Dingen je von Interesse gewesen wäre oder er bisher viel darüber nachdenkt: Es geht ihm gut genug, es nicht zu müssen.

Wohlstandsunüberlegtheit ist es aber auch, die ihn treibt, sich in der vergangenen Vollmondnacht vor seine Begleitung zu stellen, als sie sich plötzlich einem Werwolf gegenüber sehen. Ein Kampf, den sie nicht gewinnen konnten. Das weiß Helios- heute.
Heute, da seine Haut Biss- und Krallenspuren entstellen und er mit heißkalter Furcht dem kommenden Vollmond entgegenblicken muss. Die Wunden hat er sich selbst geflickt und die Spuren kann eine alte Freundin vertuschen, die sich mit Ästhetikzaubern auskennt wie kaum eine zweite – ´die Narben auf seiner Seele sind schwerer zu ertragen: Zukunftsängste, die Schmach des Besiegten, Geheimniskrämerei. Von den inneren Folgen wie neuen Launen und Gelüsten einmal ganz zu schweigen.
Das einzige, was schlimmer wäre als Aushalten ist: Loslassen. Nicht einen Moment darf Helios sich anmerken lassen, weshalb er neulich unvermittelt tagelang gefehlt hat, dass seine Trinkflasche Schmerz- und Heiltränke statt Wasser oder Tee enthält, warum er sich die Leute mit noch mehr Arroganz als bisher vom Leib halten zu wollen scheint.

Da muss nur eine falsche Person etwas wittern und das mit der Karriere und dem Familienruf ist vorbei, mit Freiheit und Zukunft. Auf einmal geht ihm das mit den Spielen und dem Beweisen der eigenen Fähigkeiten und Zähigkeit auf ganz neue Weise nahe.
Helios kann nicht schon wieder aus der Bahn fallen. Nicht schon wieder übrig bleiben, allein, Sonderling. Kann nicht verlieren, was er sich mit so harter Arbeit aufgebaut hat: alles, was er ist!
Als Heiler kennt er seine Macht über Leben und Tod – wäre es nicht lächerlich, wenn sie ihm ausgerechnet aus der eigenen Hand entgleitet?


Hallo, Fire-Freunde :3
Ich wurde kürzlich von ein paar lieben Schreibbuddies gelockt, mal einen Blick in euer Forum zu werfen - und konnte, wie ihr seht, nicht widerstehen :o
Konkret würde ich also gerne den oben vorgestellten Herrn hier ansiedeln und ihn ein bisschen Spießruten laufen lassen Tongue Dafür brauchts natürlich noch ein bisschen mehr Anschluss für weitere Entwicklung! Insbesondere würde ich mich freuen, wenn jemand eventuell eine Familienbindung für die verstorbene Gattin bieten könnte (reinblütig, eh klar :x ), gerne auch Kolleg*innen oder sonstige Mit-Arbeiter der Spiele - ich gehe mal davon aus, dass seine Lykanthropie früher oder später ans Licht kommen wird. Wer also beim Vertuschen oder Aufdecken einsteigen will... Heart

Was braucht man sonst noch so? Familienfreunde, eigene Freundschaften, wie oberflächlich oder tiefgreifend auch immer, Konkurrenten oder Rivalen, Leute, die einem stinken, die man kennt und grüßt - vielleicht sogar der ein oder andere Jemand, der Helios ermutigt, ein bisschen mehr eigenen Weg zu gehen statt so viel um seine Familie zu fiebern? Oder ihn sogar für politische Geschehen aktiviert, um die er bisher recht ignorant einen Bogen gemacht hat, weil sie für ihn in seiner weitgehend priveligierten Position einfach nicht relevant waren - eventuell gerät oder steht er auch schon in Nähe der Trophäenfraktion, was den Druck großzügig erhöht, gute Miene zu bösem Spiel zu machen?
Womöglich findet sich auch ein gewisser Anschluss an die Wolfsfraktion? Nicht, dass ich ihn ideologisch unbedingt bei Greyback oder ähnlichen sehe - aber eine helfende Hand, die Helios unterstützt, mit seinem Fluch klarzukommen, wäre schon schick. Und dass er dabei noch ein wenig tiefer in Verstrickungen geraten könnte, daran soll es für mich nicht scheitern^^
Ansonsten könnte ich mir auch vorstellen, dass er vielleicht in Zukunft auf im Railroad-Netzwerk mithilft - oder unter der Hand den Regenbögen den Rücken stärkt mit Heilkunst oder Vitamin B?
So viele Optionen, die so spannend klingen :'D

So, jedenfalls: Ich hoffe, mit Helios auf die ein und andere Weise Anschluss bei euch zu finden und freue mich schon auf gemeinsames Planen und Schreiben. Meldet euch gerne hier, oder bei Discord, da werde ich jetzt auch mal reinspringen Angel
Habt noch nen entspannten Sonntagabend und bis hoffentlich bald!



RE: and icarus laughed as he fell (*1943, Reinblut, Heiler, Werwolffrischling) - Regulus Black - 25.11.2025

Hallo Noah!

Das mit dem Quasi-Adoptivsohn wirst du mir im Steckbrief noch etwas aufdröseln müssen, da bin ich nämlich gerade nicht ganz durchgestiegen (vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich noch immer so furchtbar krank fühl, who knows)!

Jedenfalls: Hübsch, dass du dein Reinblut in diese Bredouille bringen möchtest. Im Altersbereich deines Chars kann ich nicht direkt Anschluss bieten, aber ich kann mir gut vorstellen, dass er meine Althea Potter kennt, die Eigentümerin des Tagespropheten. Jedenfalls ist sie bestimmt hin und wieder auch in der Teestube anzutreffen und sie mag um die 10 Jahre jünger sein als er, aber man kennt sich ja in der Reinblutgesellschaft. Wenn dir da an engerer Verknüpfung gelegen ist, können wir da auch gern mal die Köpfe zusammenstecken.

Noch interessanter für dich dürfte aber sein, dass ich Fenrir Greyback bespielen werde (noch ist der gute Herr in der Mache). Wenn du magst kann er persönlich deinen Char gebissen haben (das wird dein Char nur nicht wissen). Und vielleicht ist ihm daran gelegen dieses Schäfchen einzusammeln? Überleg's dir in Ruhe Smile

LG Rica