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Althea Potter - Althea Potter - 10.07.2025 Sie erfuhr die Einführung der Spiele nicht aus dem Tagespropheten. Nein. Althea wohnte vielen Sitzungen des Zaubergamots persönlich bei, seitdem sie den Tagespropheten besaß, dessen Artikeln sie selbst keinen Glauben schenken konnte. Der Innenpolitik-Redakteur hörte sich das alles hier genauso an wie sie und würde es in hübsche Worte verpacken, doch Althea wollte die Wahrheit. Die war nicht in irgendwelchen Worten zu finden, sondern in den Gesichtern und verkrampften Fingern so mancher Angehöriger des hohen Gamots. Sie war sich ganz sicher, dass hier ebenso Menschen wie sie saßen, die dieses Spiel ihren Familien zuliebe mit machten und das Land dadurch nur weiter in die Dunkelheit stießen. Sie las nicht von Orion Blacks Worten. Sie hörte sie. Sie beobachtete die Gesichtszüge ihrer Großcousine xten Grades, die später zur Obersten Spielmacherin ernannt werden würde. Ein abgekartetes Spiel, ganz sicher, aber nichtsdestotrotz eine grauenhaft beeindruckende Leistung. Während die Argumentation hin und her ging - Bedenken geäußert wurden und schnell, viel zu schnell, aus dem Weg geräumt wurden, warf Althea gedanklich Möglichkeiten hin und her. Zukunftsversionen, eine schlechter als die andere. Als Mensch, der sich gern mit Histrorie befasste, rollten sich ihr quasi die Fußnägel auf bei den Gedanken an Spiele um Leben und Tod. Es grauste ihr davor, was Menschen einmal über diese Zeit - ihre Zeit - sagen würde. Und die Frage wieso niemand etwas dagegen getan hatte. Sie befand sich mittendrin. Hatte sich diese Frage früher oft genug auch selbst gestellt. Die grausame Wahrheit war: Weil die meisten Menschen zu sehr an ihren Herzensdingen hingen. Ob sie nun rein materieller Natur waren, oder... menschlich. Sie war nicht bereit dazu ihre Schwestern zu opfern. Althea sah, dass die Spiele Menschen wie sie bedrohen würden. Eine beständige Drohgebärde gegenüber jenen, die es wagten Ungehorsam zu zeigen. Das war es doch? Und doch saß sie still. Sagte kein Wort. Hörte nur zu. Schwieg. Ließ es geschehen. Weil sie schon viel zu tief in all dieser Scheiße steckte, als dass sie einen Weg herausgefunden hätte. RE: Althea Potter - Althea Potter - 14.07.2025 31.12.1976Ihre Finger bebten, nein ihr ganzer Körper schüttelte sich als wäre sie im tiefsten Winter irgendwo draußen in der Kälte gefangen. Winter war es tatsächlich, aber von kalt konnte hier in ihrer Wohnung nicht die Rede sein. Acht Stunden lagen hinter ihr, acht Stunden Training, Lernen und Forschen. Acht Stunden, die ihr vielleicht das Leben gerettet hatten. Sie war direkt nach Hause appariert. Eigentlich hatte sie jetzt schlafen gehen wollen, es war doch schon spät am Abend. Nur einen kurzen Tagesüberblick hatte sie sich vom magischen Rundfunk erhofft, nur ein paar Brocken Neuigkeiten, die sie nach all der Beschäftigung mit Vergangenem wieder ins Hier und Jetzt holten. Wir haben unser Programm für eine Sondersendung unterbrochen. Bitte bleiben sie zu Hause und öffnen sie niemandem die Tür. Halten Sie die Fenster geschlossen und verwenden Sie jedweden Schutzzauber, den sie beherrschen. Wir wiederholen: Bleiben Sie zu Hause und öffnen Sie niemandem die Tür. Sie hatte einen Brief bekommen, Anfang Dezember war es gewesen. Rasche Aufstiegsmöglichkeiten für Loyalität, ein dunkles Mal am Unterarm. Selbstverständlich hatte Althea nicht nur nicht darauf reagiert, sondern den Brief sowohl ihren Eltern gezeigt, als auch im Anschluss an das Ministerium ausgehändigt. Sie war eine Potter und die Potters stellten sich nicht auf die Seite Voldemorts. Sie hatte schon seit Wochen ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Man erzählte sich Dinge. Schlimme Dinge über den "Dunklen Lord" und seine Schergen. Dass er kein Nein akzeptierte, beispielsweiße. Sie hatte genickt, gelächelt und bei Großcousin Orion um Hilfe gefragt, der doch Spezialist auf dem Gebiet der Schutzzauber war. Hier in ihrer Wohnung war sie sicher. Vielleicht? Die Winkelgasse, sowie die beiden Dörfer Hogsmeade und Godrics Hollow wurden Ziel brutaler Übergriffe. Bitte bleiben Sie zuhause und besuchen Sie keinesfalls die genannten Orte. Auroren und Mitglieder der magischen Strafverfolgung sichern die Umgebung. Bitte bleiben sie zu Hause und öffnen Sie niemandem die Tür. Verwenden Sie jedweden Schutzzauber, den Sie beherrschen. Sollte Sie Angehörige in den genannten Orten besitzen warten Sie bitte ab, das Flohnetzwerk wurde deaktiviert und ein Apparieren ist dort aktuell aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Heiß und kalt. Althea ließ sich an der Wand hinuntergleiten und legte zitternd ihre Arme um die Knie. Godrics Hollow, Heim ihrer Familie. So viele Erinnerungen, so viele schöne Stunden sind mit diesem Ort verknüpft. Egal wen es bei diesen 'brutalen Übergriffen' getroffen hat, Althea kannte denjenigen mit Sicherheit. Der Ort war schließlich nicht groß... Während sie bibbernd und mit tränenden Augen den Nachrichten lauschte, huschten Bilder an ihrem inneren Auge vorbei. Ihr erster Besenflug im kleinen Garten, das eben erst verstrichene Weihnachten an dem sie sich mal wieder gedacht hatte wie groß ihre kleinen Schwestern doch schon waren. Ihr erstes magisches Erlebnis, als sie Omas hübsche Blumenvase mit einem Ball vom Tisch gefegt hatte und sich das Ding einfach von selbst reparierte. Mamas Strahlen, als sie es gesehen hatte. Sie wollte wissen wie es ihnen ging. Ihrer Familie, ihnen allen. Althea liebte jeden einzelnen von ihnen und das Schlimmste das ihr passieren könnte war wohl, dass ihnen etwas passierte. Wir haben unser Programm für eine Sondersendung unterbrochen. Bitte bleiben sie zu Hause und öffnen sie niemandem die Tür. Die Worte brannten sich in ihr Gedächtnis ein, wurden unwiderruflich zu einer Dauerschleife in ihrem Gehirn. Und doch blieben ihre Sinne gespannt Wieso besaßen sie kein Telefon? Wieso hatten sie keine Muggeldinge zuhause? Eulen reichten normalerweiße aus, das war die Antwort. Oder man unterhielt sich eben ein paar Minuten über den Kamin. Aber wenn der Kamin gesperrt war? Sachte wiegte sie sich vor und zurück, während sie den nächsten Worten lauschte und ein Schluchzen ihre Kehle hinaufkroch. Bitte seien Sie achtsam und machen niemandem die Tür auf, es sei denn Sie haben Hilfe angefordert. Mittlerweile ist von mehreren Todesopfern in Godrics Hollow die Rede. Wir wissen noch nichts Genaues, aber mehrere Zweige der Familie Potter scheinen unter den Opfern zu sein. Achlys Potter ist der Öffentlichkeit vor allem als Besitzer des Tagespropheten bekannt. Durch seine Frau und Mutter sind die Familien Flint und Black ebenso betroffen. Wir haben noch keine bestätigten Informationen, aber Augenzeugen berichten von einer regelrechten Hinrichtung. Große, grünlich leuchtende Totenköpfe tauchen das Dorf in gespenstisches Licht. Man geht mittlerweile davon aus, dass es sich um einen Angriff der Todesser handelt. Totenköpfe am Himmel wurden auch an vielen weiteren Orten des Landes gemeldet. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Bitte bleiben sie zu Hause und öffnen sie niemandem die Tür. Ungehemmt liefen Tränen über ihr Gesicht, durchnässten den Kragen ihres Hemdes, während im Radio von weiteren Schreckenstaten gekündet wurde. Gewissheit, Ungewissheit. Wer war tot? Wer am Leben? Hinrichtung? So viele Fragen in ihrem Kopf, die ihr das dumme Gerät nicht beantworten konnte. Weitere Bilder. Sie, Artemis und Astraia gemeinsam auf den Ländereien von Hogwarts, ein Picknick machend während sie gemeinsam für die Abschlussprüfungen lernten. Artemis Aufnahme in den Chor, die Umarmung, in die sie sich danach gefallen waren. Ihr erstes Praktikum beim Tagespropheten. Vater, der ihr stolz über seinen Schreibtisch hinweg zugelächelt hatte, während sie doch vor allem überfordert gewesen war. Mamas Teekuchen, der so unglaublich verführerisch duftete. Der Tag, an dem sie ihre Aufnahme ins Ministerium gefeiert hatten. Vater hatte ihr einfach mal so eine Anzeige über eine ganze Seite des Propheten gesponsort und sie hatte sich in Grund und Boden geschämt aber gleichzeitig so glücklich, so gut aufgehoben, so geliebt gefühlt. Mama, die darüber entzückt gewesen war als sie dieses fliederfarbene Kleid zum letzten Reporterball getragen hatte. Einmal ganz weiblich, wie sie es nannte. Schritte an ihrer Tür. Sie hörte es ganz deutlich. Wir haben unser Programm für eine Sondersendung unterbrochen. Bitte bleiben sie zu Hause und öffnen sie niemandem die Tür. Etwas geschah dort draußen und ängstlich glitt ihre Hand zu der kleinen silbernen Trillerpfeife um ihren Hals, während sie die Tränen bekämpfte, gegen sich selbst ankämpfte. Nicht erstarren! Die Schritte entfernten sich. Öffnen Sie niemandem die Tür. Und dennoch öffnete sich ihre Wohnungstür, steckte sie den Kopf hinaus. Tödliche Neugier? Nein, einfach nur dumme Neugier. Unbesonnenheit. Schock. Trauer. Sie wollte die Tür schon wieder schließen, da fielen ihr rote Spuren am Boden auf. Farbe? Oder... Ein vorsichtiger Blick das Treppenhaus hinunter. Dann ein Schritt hinaus. Beim Anblick des blutigen Kreuzes an ihrer Tür schrillte der Laut der Trillerpfeife durch den Flur, eine Tür wurde zugeworfen, sie glitt wieder auf den Boden, an der Innenseite der Tür diesmal. Sie waren hier. Sie waren hier. Sie würden sie holen. |