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Kirley Duke - Kirley Duke - 20.06.2025 "Aber du musst es doch gelesen haben." Ley blickte von seinem Tagespropheten auf, den Mund noch voller Bohnengemüse, das seine Ma serviert hatte und das er gerade nach seinem Training herunter schlang. "Mhm..wasch'n?" Der Jäger fing sich einen vorwurfsvollen Blick seines Vaters ein, der gerade den Quartalsbericht des LOTR-Vereins studierte, aber die beiden Frauen im Raum – seine Ma und seine ältere Schwester – störten sich nicht weiter daran. Jetzt, wo Ley seine Konzentration von dem Bericht über das letzte Match der Chudley Cannons (katastrophal as ever) abwandte und ihn ihr zuwandte, bemerkte er auch eine gewisse Anspannung, die ihm bisher irgendwie entgangen war. Hatte bestimmt am knurrenden Magen, dem Jonglieren mit dem Zeitplan für heute irgendwo in seinem umtriebigen Kopf gelegen. Meistens ließ sie ja aller Muggelnähe zum Trotz das Geschirr von selbst Abwaschen. Heute schrubbte sie den Topf vom Mittagessen mit einer Leidenschaft, als wolle sie an die Seele des metallenen Gefäßes dringen. "Die Spiele. Der Beschluss des Gamots?" warf Meaghan ein, mit einer heißen Tasse Tee in der einen Hand und mit der anderen einen verspannten Muskel massierend. Ley blickte fragend zwischen Mutter und Schwester hin und her. "Schau auf die Titelseite." Ein sachtes Stirnrunzeln begleitete Leys Geste, die der Anweisung Folge leistete. Der heißgeliebte Sportteil des Propheten wurde zugeklappt, um einen allerersten Blick auf die Titelseite zu werfen. Er hatte ihr – so wie sonst auch – keinerlei Beachtung geschenkt. News Avoidance nannte man das. Das wusste er, weil Janet ihm das schon ein paar Mal vorgehalten hatte. Dass er sich geistig einfach aus allem rauszog, das unter Umständen Stimmungstrübend sein könnte. Ley behauptete, dass Quidditchergebnisse durchaus auch das Potenzial dazu hatten total niederschmetternd zu sein! Okay. Magische Spiele. Was das irgendwas, bei dem sie antreten ko...? Nee... Strafjustiz. Kirley begann zu lesen. Über den ersten Satz kam er nicht hinaus, ehe er den Blick wieder hob, sein Bein nervös wippte. Er hatte ja schon begriffen, dass es wichtig war, aber auf den Text konzentrieren? No way. Altbekanntes Problem. "Was sollt' ich wissen?" Das 'Ist es wichtig' sparte er sich direkt. Also manchmal schaffte er es den Raum zu lesen, ja? Sein Magen knurrte noch, aber die Bohnen blieben jetzt erstmal stehen und nach einem kurzen Blick zu ihrer Ma fasste Meaghan das Wichtigste zusammen. "Das klingt irgendwie... falsch? Seltsam, auf jeden Fall." Die Furchen in seiner Stirn hatten sich vertieft. Er hatte es echt nicht so mit Politik, er kannte sich wirklich nicht so gut aus. Er vertraute seinen eigenen Gedanken nicht. War unsicher. Myron konnte das besser. Oder Janet. Wobei man dann die Wahrheit ungeschönt um die Ohren gehauen bekam und Kirley dem auch gern auswich. Immer wieder mal. "Mum hatte vorhin ein Interview dazu." Meaghans Stimme hatte sich nun gesenkt, sie versuchte das energische Schrubben (es hatte nun die Spüle per se erwischt, nachdem alles andere schon blitzblank war) nicht zu übertönen. "Der Typ hat sie gefragt, ob sie die ersten Spiele ausprobieren mag, oder ob sie sich doch nochmal 'ne andere Antwort überlegen will." Ley legte den Kopf schief. Interviews zählten für sie, die eine aktive Quidditchfamilie waren, zum Alltag. Sie fuhren schon immer die Schiene, dass sie sich aus dem ganzen Politikkram raus hielten. "Hä? Warum hat sie da überhaupt was zu gesagt?" Jetzt schaufelte Ley doch wieder sein Essen in sich rein, einfach weil er das Gefühl hatte, dass er später dann doch nich bei Myron vorbeisehen sollte. Irgendwas... war seltsam. "Man hat darauf bestanden." Die leise, bebende Wut in der Stimme seiner Mutter war jetzt unüberhörbar und ein alarmierter Blick seinerseits gen Spüle und ein jähes Stoppen der Kaubewegung deutete an, dass sie seine absolute Aufmerksamkeit hatte. "Wenn das so weiter geht beantworten wir sehr bald keine Fragen mehr, sondern lesen nur ein Skript ab." Kirley starrte sie an. Der Groschen fiel. Langsam, aber mit einem Gewicht, das die Welt veränderte. Er wäre jetzt gern aufgestanden, sofort zu seinem besten Freund abgerauscht, der Hunger war weg. Aber er aß auf. In dieser Stimmung würde er nicht noch Öl ins Feuer gießen, indem er Mas Kochkünste verschmähte. Es ging nicht um den Zeitungsartikel. Es ging darum, was dieses System aus ihnen machen würde. Das hatte sie gesagt. Ohne konkret zu werden. Die McCormacks hatten sich immer aus der Politik herausgehalten, aber Ley bekam eine Gänsehaut wenn er daran dachte, dass morgen ein Interview seiner Mum im Propheten stehen würde. |