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Dairien Travers - Dairien Travers - 07.06.2025 Dairien Travers starrte auf den zerknitterten Tagespropheten in seiner Hand, als könnte er die Worte mit bloßem Blick auslöschen. „Magische Spiele“ – der Ausdruck hallte in seinem Kopf wider wie ein Hohn, ein Schlag ins Gesicht für alles, was Recht und Ordnung einmal bedeutet hatten. Seine Finger pressten sich so fest um das Pergament, dass das Papier knisterte und sich wie sprödes Laub in seiner Faust zerlegte. Er atmete flach, durch die Nase, während sein Kiefer mahlte. Bloß nicht laut werden. Nicht schreien. Nicht hier. Nicht vor ihr. Queenie stand still im Türrahmen, ihre Augen lagen auf ihm wie ein Gewicht, das ihn gleichzeitig ertränkte und aufrecht hielt. Sie sagte nichts, doch genau das machte es schwerer. Er spürte, wie sich die Wut in ihm aufbaute, heiß und brennend, wie ein Fluch, der an seine Rippen hämmerte und herausbrechen wollte. Doch er hielt sie fest, tief in sich vergraben, wie er es sein Leben lang getan hatte. „Sie nennen es Spiele,“ sagte er schließlich, seine Stimme tief, hart, fast ein Knurren. „Spiele. Als wäre es ein verfluchtes Spektakel, kein Tribunal. Als würde es die Welt reinigen, wenn sie Menschen wie Tiere in einen Käfig sperren und sie um ihr Leben kämpfen lassen.“ Seine Hand knallte auf die Tischkante, nur ein dumpfes Geräusch, aber in der Stille des Raumes wirkte es wie ein Donnerschlag. Er zwang sich, aufzusehen. Ihre Augen suchten die seinen. Warm. Fragend. Aber er wich nicht aus. Konnte nicht. „Das hier ist keine Reform. Es ist eine Einladung an die Aasgeier, endlich zu kreischen.“ Seine Züge waren hart, die Schultern straff wie die Saite eines Bogens, der jeden Moment brechen könnte. „Und wir wissen beide, was das heißt.“ Er drehte sich vom Tisch weg, seine Schritte schwer, als müsste er den Boden mit jedem Tritt zwingen, nicht unter ihm nachzugeben. Seine Hand fuhr durch sein Haar, zog die Strähnen nach hinten, bevor er stehen blieb, den Rücken zu ihr, weil es leichter war, wenn er diesen Blick nicht ertragen musste. „Ich werde nicht zulassen, dass sie dich und die Kinder da reinziehen,“ murmelte er, tief und leise, aber es lag eine unnachgiebige Härte in seinen Worten. „Nicht als Zuschauer. Nicht als Spielsteine. Nicht als irgendetwas, das diese Bastarde in ihrem Blutrausch amüsiert.“ Er ballte die Hände zu Fäusten. Seine Nägel drückten sich in die Handflächen, bis er fast glaubte, sie würden die Haut durchstoßen. Doch er ließ es zu. Der Schmerz half. Hielt ihn zusammen. „Meine Familie…“ Er stockte, die Worte schienen ihm schwerer zu fallen als jeder Zauber. „… mein Großvater würde sagen, es sei nicht unsere Angelegenheit. Er würde verlangen, dass ich loyal bleibe, stillhalte, die Lippen schließe.“ Langsam wandte er sich wieder zu ihr. Sein Blick traf ihren wie ein stummer Schwur. „Aber wenn sie glauben, dass ich dabei zusehe, wie man euch in den Dreck zieht, dann kennen sie mich nicht.“ Seine Stimme war leiser geworden, kühler, aber in seinen Augen brannte es. „Ich würde alles tun. Alles. Damit ihr nicht zu Teil dieses Spiels werdet. Auch wenn ich dafür den Namen Travers opfern müsste.“ Er trat näher zu ihr, so nah, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte. Für einen Moment zögerte er, als wollte er etwas sagen, das sie beide retten könnte. Doch die Worte kamen nicht. Sie waren wie gefangen in dem Knoten aus Pflicht, Angst und Liebe, der tief in seiner Brust saß. Stattdessen hob er langsam die Hand, ließ die Finger über ihr Haar gleiten, nur ein Hauch, dann senkte er sie wieder. „Ich bin kein Held, Baby,“ murmelte er rau. „Aber ich schwöre dir… diesmal wird niemand euch etwas nehmen.“ RE: Dairien Travers - Dairien Travers - 16.07.2025 Im Norden Englands, irgendwo zwischen windigen Hügeln und kalten Steinen, steht das alte Travers-Anwesen. Dunkel, riesig, still – ein Ort, der nicht einlädt, sondern abschreckt. Für Dairien Travers war es nie ein Zuhause im herkömmlichen Sinne. Es war ein Prüfstein. Eine Schule des Schweigens. Ein Palast aus Kälte. Schon früh wusste er: Wer hier schwach war, wurde gebrochen. Er wurde am 20. Oktober 1955 geboren, als ältester Sohn der Travers-Dynastie. Nach dem frühen Tod seiner Eltern war er nicht nur das Aushängeschild, sondern schließlich auch das Oberhaupt der Familie. Seine vier jüngeren Geschwister – Sissy, klug und bitter in ihrer Reife mit 24, Damien, hitzig und stolz mit 22, Kalliope, eine Schönheit mit gefährlichem Ehrgeiz, sechzehn Jahre alt – und Astopia, das stille Mädchen, das mit ihren vierzehn Jahren mehr sah, als sie je sagen durfte – wuchsen unter seiner strengen Aufsicht auf. Doch das letzte Wort hatte immer noch sein Großvater: alt, knorrig, ein Fossil reinblütiger Ideologie, das sich weigert zu sterben – zumindest solange Dairien nicht vollständig unter Kontrolle war. In Hogwarts wurde Dairien früh dem Haus Slytherin zugeteilt – keine Überraschung für jemanden, dessen Blutlinie wie ein Mahnmal durch die Flure hallte. Er war kein Musterschüler, aber auffällig. Intelligent, stolz, reizbar, manipulativ. Besonders Zaubertränke, Verteidigung gegen die Dunklen Künste und Zauberkunst lagen ihm. Was ihn allerdings wirklich auszeichnete, war sein Umgang mit Köpfen – nicht nur seinen eigenen, sondern auch fremden. Schon in der Schulzeit zeigte er erste Anlagen zur Okklumentik, die er später meisterlich ausbaute. Am 20. Oktober 1971, an seinem 16. Geburtstag, traf er sich heimlich mit Queenie Arwen Kowalski – ein Halbblutmädchen, das ihn nicht nur irritierte, sondern tief traf. Das Treffen im Verbotenen Wald sollte ein stiller, mutiger Schritt in eine andere Zukunft sein. Stattdessen verschlang sie ein Licht, lautlos und gleißend – und mit ihnen ihre Jugend. Für Hogwarts war er elf Tage verschwunden. Für Dairien waren es drei Jahre in einer fremden Welt, deren Regeln niemand verstand. Am 11. November 1971 tauchte er wieder auf – gealtert, körperlich gezeichnet und nicht allein. An seiner Seite: Queenie. In ihren Armen: ihre neugeborene Tochter Draka (*11.11.1969). An der Hand: Dove (*11.09.1971). Doch ihre dritte Tochter, Swan, war verschwunden. Für immer. Sie wurden in St. Mungos aufgenommen, Dairien körperlich instabil, mental schwankend. Doch sein Großvater sorgte dafür, dass er nach kaum einer Nacht wieder entlassen wurde – auf eigene Verantwortung. Medizinische Nachsorge? Fehlanzeige. Schmerz wurde bei den Travers nicht behandelt – man wurde damit allein gelassen, bis er zu Stein wurde. Queenie hätte seine Rettung sein können. Und für kurze Zeit war sie es. Dairien wusste, was geschehen war – jedes Detail. Doch statt daran zu zerbrechen, wollte er es festhalten. Er wollte mit ihr leben. Ein Zuhause schaffen. Für ihre Kinder. Für sich. Aber das Travers-Anwesen ist kein Zuhause. Und sein Großvater kein Mann, der Herz über Ruf stellt. Die Bastarde – so nannte er sie – hätten keinen Platz im Stammbaum. Und Queenie? Keine Ehefrau. Keine Travers. Dairien verhandelte. Nicht auf Knien, sondern mit List. Schließlich wurde ihr Aufenthalt im Anwesen gestattet – als Mätresse. Als Schatten. Als etwas, das man nicht zeigt. Und Dairien? Er sollte eine Reinblüterin heiraten. Eine passende Verbindung schließen. Doch er zog es hinaus, Jahr für Jahr. Weil er Baby – seine Tochter – mehr liebte als das Erbe, den Namen, den Stolz. Sie war seine Wahrheit. Doch Wahrheit zählte nicht im Haus Travers. Die Kälte kehrte zurück. Langsam. Leise. Wie Rauch, der durch die Risse kroch. Und Dairien? Veränderte sich wieder. Wurde härter. Undurchsichtiger. Berechnender. Die zarten Momente mit Queenie wurden seltener. Nicht weil er sie nicht mehr liebte. Sondern weil er nicht wusste, wie man liebt, wenn einem das Leben beigebracht hatte, dass Liebe Schwäche ist. Heute, im Jahr 1981, ist Im Norden Englands, zwischen schroffen Felsen, tosendem Wind und dem schweren Erbe reinblütiger Erwartungen, wurde Dairien Travers am 20.09.1955 als Erstgeborener der Familie Travers geboren. Er wuchs auf dem alten Anwesen auf, umgeben von Pflicht, Schweigen und uralten Reinblutregeln. Als ältester Bruder von Sissy, Damien, Kalliope und Astopia hatte er früh zu funktionieren – nicht nur als Sohn, sondern als Nachfolger, als Symbol. Die Eltern starben früh. Kein tragischer Verlust, sondern ein Machtübergang. Was blieb, war der Großvater – ein knorriger Patriarch, dessen Wort auch Jahrzehnte nach Grindelwalds Fall in Marmor gemeißelt schien. Dairien wurde mit elf Jahren nach Hogwarts geschickt, Slytherin, wie es die Tradition verlangte. Er war auffällig, nicht durch Leistung, sondern durch Präsenz. Er lernte nur, was ihn interessierte – Verteidigung, Zaubertränke, Okklumentik. Alles, was Kontrolle bedeutete. Alles, was ihn unantastbar machte. Doch das, was niemand vorhersehen konnte, war Queenie Arwen Kowalski. Ein Halbblutmädchen mit widerspenstigem Haar, klarem Blick und einer Stimme, die selbst Dairiens kalte Fassade rissig werden ließ. Was als Provokation begann, wurde zu einer heimlichen Liebe. Intensiv. Gefährlich. Verboten. Am 20.10.1971, zu seinem 16. Geburtstag, trafen sie sich im Verbotenen Wald. Es war keine große Sache – ein Moment zwischen Bäumen, zwischen Fragen. Doch das Licht kam. Weiß. Leise. Unaufhaltsam. Für Hogwarts waren sie elf Tage verschwunden. Für sie waren es drei Jahre in einer anderen Welt. Dort wurde aus Nähe Familie. Dort wurde Queenie zur Mutter. Am 11.11.1971 kehrten sie zurück – gealtert, verändert – mit einem Baby im Arm, ihrer neugeborenen Tochter Draka (*11.11.1969), einem kleinen Mädchen an der Hand, Dove (*11.09.1971), und dem Wissen, dass ihre dritte Tochter Swan verloren gegangen war. Sie kamen nach Hause – aber nicht heim. Dairien wurde noch in derselben Nacht ins St. Mungos gebracht, doch sein Großvater ließ ihn schon am nächsten Morgen auf eigene Verantwortung entlassen. Medizin? Überbewertet. Verletzlichkeit? Schwäche. Von nun an war alles anders. Am 01.03.1975 wurde er nach dem Tod seiner Eltern offiziell zum Oberhaupt erklärt. Am 15.03.1975 zogen Queenie und die Kinder auf seinen Wunsch in das Travers-Anwesen. Seine Hoffnung: endlich Familie leben. Doch sein Großvater widersprach. Die Bastarde würden den Namen beflecken. Die Halbblutfrau – ein Makel. Erst nach harten Gesprächen, Drohungen und diplomatischem Ringen wurde es ihm erlaubt, Queenie als Mätresse zu führen – aber niemals öffentlich, niemals ehrenhaft. Für Dairien war es ein Kompromiss. Einer, den er akzeptierte, um wenigstens ihre Nähe nicht zu verlieren. Am 30.06.1976 wurde sein Sohn Bear geboren, am 28.04.1981 folgte Milan – weitere Beweise, dass seine Bindung zu Queenie keine Phase war. Doch je länger sie im Anwesen lebten, desto mehr holte ihn das alte Ich ein. Er wurde wieder härter, kälter, ein Mann mit scharfen Blicken und kontrollierten Worten. Dennoch: seine Liebe zu Baby – zu Queenie – veränderte sich nie. Sie war der einzige Teil von ihm, der weich blieb. Seine Arbeit im Ministerium begann am 01.08.1974 in der Abteilung für Verhör- und Gerichtsangelegenheiten. Schon bald spezialisierte er sich auf Okklumentik, Erinnerungsprüfung und Zauberstabregistrierung – ein Feld, in dem er mit Präzision und Bedrohlichkeit glänzt. Dairien ist ein Mann mit tausend Fassaden. Nach außen unantastbar, berechnend, kontrolliert. Nach innen zerrissen. Zwischen Pflicht und Gefühl. Zwischen dem Namen Travers – und dem Leben, das er hätte führen können, wenn die Welt ihn gelassen hätte. |